Die Provinzen, aus denen dieses Gebiet besteht, sind Ravenna, Rimini, Forlì-Cesena, ein Teil von Bologna und Pesaro-Urbino.
Wir beginnen natürlich mit Cervia. Ursprünglich hieß die Stadt Ficocle; der Legende nach war es ein etruskischer Anführer namens Ficol, der die Stadt gründete… mehr dazu Den Etruskern ist es zu verdanken, dass sich Cervia heute mit dem Titel „Antike Salzstadt“ rühmen kann; dieses Volk begann mit der Verarbeitung des kostbaren „Weißen Goldes“, das zu jener Zeit als wertvolle Ressource für Lebensmittel und Handel galt. Ficocle war aufgrund der Bedeutung des Ortes, an dem es stand, oft Gegenstand von Streitigkeiten und Auseinandersetzungen, die zur Zerstörung der Stadt führten; sie wurde später unter dem Namen Cervia wieder aufgebaut. Es wird erzählt, dass während eines Besuchs des Bischofs von Lodi in unserer Stadt, als er durch den üppigen Kiefernwald spazierte, plötzlich ein Reh direkt vor ihm stand und sich andächtig niederkniete! Aus diesem Grund wurde der Name „Cervia“ gewählt und das Wappen der Stadt zeigt einen knienden Hirschen. Weniger phantasievoll ist jedoch der tatsächliche Ursprung des Namens: Viele glauben, dass der Name Cervia vom lateinischen Wort „acervus“ abgeleitet ist, was „Haufen“ bedeutet, wahrscheinlich in Anlehnung an die Salzhaufen in den Salinen.
Ravenna ist die größte und historisch gesehen auch die wichtigste Provinz, denn sie war die Hauptstadt von gleich drei Königreichen: dem Weströmischen Reich, dem Ostgotenreich und dem byzantinischen Exarchat. Dank der letzteren hat Ravenna die Pracht der Mosaikkunst erlebt, die der Stadt die Anerkennung als Weltkulturerbe durch die Unesco eingebracht hat. Antike Mosaike von seltener Schönheit finden sich in sakralen Bauwerken, die von Touristen aus aller Welt besucht werden: Zu den bekanntesten gehören die Basilika Sant’Apollinare in Classe, das Mausoleum des Theoderich, die Basilika San Vitale, das Mausoleum der Galla Placidia und das kürzlich entdeckte Domus dei Tappeti di Pietra. Ravenna ist auch der Hüter der Überreste des größten Dichters aller Zeiten: Dante Alighieri, der größte Dichter; ein kleiner Tempel mit den Reliquien des göttlichen Dichters befindet sich in der Basilika von San Francesco.
Die Provinz Forlì ist die Wiege wichtiger historischer Persönlichkeiten wie des Dichters Giovanni Pascoli, des Risorgimento-Politikers Aurelio Saffi, des Gastronomen Pellegrino Artusi und des Diktators Benito Mussolini. Für Liebhaber von Geschichte und Archäologie ist Forlì ein Muss. Zahlreiche Museen und archäologische Stätten sind in dieser Provinz beheimatet: das Archäologische Museum und die Rocca Malatestiana in Cesena, die Rocca Sforzesca und das Museum des Risorgimento in Forlì, das Hausmuseum „Villa Torlonia“ von Giovanni Pascoli in San Mauro Pascoli und vieles mehr.
Der Treffpunkt von Kultur, Meer, Kunst und Vergnügen ist hingegen Rimini, die südlichste Provinz der Romagna. Nicht alle wissen das Rimini die erste Römische Kolonie der Poebene war; wenn man durch die Stadt spaziert kann man Kunstwerke und Monumete aus der Römerzeit- wie den Augustusbogen und die Tiberiusbrücke- bewundern. Das ehemalige Forum Ariminum war jener Ort, an dem Cäsar das berühmte Sprichwort “Alea Iacta Est” (“Der Würfel ist geworfen worden”) verkündete. Rimini ist auch das ideale Reiseziel für die Liebhaber mittelalterlicher Schlösser. Zu den berühmtesten Schlössern zählen die Festung von Montefiore Conca und das Schloss von Gradara, beide Kunstwerke stammen aus der Malatesta-Herrschaft; die Festung von San Leo (das Gefängnis von Cagliostro), welche sich auf einem hohen Felsen befindet und die man vom gesamten Marecchia-Tal bewundern kann, und San Marino; das Schloss von Montebello, mit dem Gespenst von Azzurrina, ist außerdem ein beliebter Ort für all jene, die das Übernatürliche lieben.
Wir erinnern auch daran, dass sich in der Romagna die älteste Republik der Welt befindet: die Republik San Marino. Der kleine Staat, der reich an Geschichte ist, befindet sich auf dem Monte Titano. Dank der mittelalterlichen Monumente und der mächtigen Mauer aus dem 16. Jahrhundert- an der Garibaldi 1849 unterschlupf, bei dem Versuch nach Vendig zu fliehen, fand- strömen jährlich Touristen aus der ganzen Welt an.
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